Deutschland, 23 Feb 2016 - 28 Feb 2016

Die tibetische Praxis des Tsa Lung nutzt körperliche Übungen, um intensiv mit unseren subtilen Körper-Kanälen und mit dem darin fließenden subtilen Wind zu arbeiten (tsa = Kanal; lung = Wind-Energie). Die Kombination von Bewegungen, Atem-Techniken und Visualisierungen öffnet Blockaden in den Kanälen, wodurch unsere Energie frei fließen kann. Dies gibt dem Körper Energie und dem Geist Klarheit.

Diese körperlichen Praktiken sind sehr dynamisch, kraftvoll und effektiv. Wenn der Wind frei in den Kanälen fließen kann, kann diese Wind-Energie zur Selbstheilung genutzt werden, oder an andere gegeben werden. Tulku Lobsang lehrt uns diese kostbare Technik des Tibetischen Buddhismus so, dass wir sie in unser Leben integrieren und großen Nutzen daraus ziehen können.

Tulku Lobsang vermittelt uns Übungen, mit deren Hilfe wir uns darauf vorbereiten können, die verschiedenen Phasen des Todes bewusst zu durchlaufen. So können wir das Bardo, den Zwischenzustand, erkennen.

Der Tod ist eines der wichtigsten Ereignisse in unserem Leben. Egal, wer oder was wir sind - wir alle werden dem Tod begegnen. Wir wissen dies - und dennoch vergessen wir es oft. Dass wir oft so tun, als würde der Tod nicht existieren, liegt vielleicht an unserer Angst vor dem Unbekannten. Aber nach den buddhistischen Lehren ist der Tod eine Gelegenheit. Der Tod ist der Moment, in dem wir in unserer wahren Natur verweilen können - dem Geisteszustand des Klaren Lichts.

Der Tod ist nichts, was nur außerhalb von uns passiert (wenn andere Menschen uns als tot betrachten) - er ist etwas, das auch in unserem Inneren geschieht. Er ist eine Erfahrung von Körper und Geist. Der Buddhismus beschreibt diese Erfahrung genau. Die Elemente, aus denen unser Körper und Geist aufgebaut sind, lösen sich schrittweise, eins nach dem anderen, ineinander auf. Jede einzelne Auflösung ruft einen spezifischen Geisteszustand hervor. Das mag sich sehr seltsam anhören - aber tatsächlich erleben wir genau das alle 24 Stunden. Der„kleine Tod“ ereilt uns, wenn wir einschlafen. Auf genau dieselbe Art, wie wir einschlafen, sterben wir. Wir können diese „kleinen Tode“ nutzen, um uns zu schulen und um zu lernen, unsere Erfahrung darin zu steuern. Auf diese Weise bereiten wir uns auf einen angstfreien Tod vor.

Wenn wir lernen, den Geisteszustand des Klaren Lichts, der im Tod auftritt, zu erkennen und darin zu verweilen, wird dies tiefgreifende Auswirkungen auf unser nächstes Leben haben. Im „Bardo“ - dem Zustand zwischen Leben und Tod - können verschiedenste Phänomene erscheinen, die unsere Emotionen hervorrufen. Es ist genau wie ein Traum: Er ist nicht wahr, aber er fühlt sich wahr an und bewirkt reale Reaktionen in uns. Wir müssen lernen, diesen Traum zu erkennen und einen ruhigen, klaren Geist zu bewahren.

Oft leben wir in der Vergangenheit, weil wir uns an Erinnerungen klammern. Oder wir machen uns Sorgen um die Zukunft und werden von Ängsten geplagt, wie die Zukunft aussehen wird. Genau damit stehen wir uns selbst im Weg. Wenn wir diese Gedanken an Vergangenheit und Zukunft loslassen, können wir die Natur unseres Herzens erfahren und uns öffnen. Dann können wir wirklich im jetzigen Augenblick leben.

Tulku Lobsang lehrt uns Methoden, die unser Herz öffnen. Mit Hilfe von Körperübungen, Meditationen und Mantra-Rezitationen können wir beginnen, loszulassen und nicht in alten Erinnerungen festzustecken. So öffnen wir uns und befreien uns von Ängsten und Spannungen. Wenn wir unser Herz öffnen, werden wir zufriedener und können ein Leben voller Vertrauen, Verständnis und Geduld führen. Und damit bekommen wir mehr Respekt und Mitgefühl.

Unser Leben ist voller Probleme. Solange wir leben, wird es Probleme geben. So wenig wir diese Probleme auch mögen, so hilfreich sind sie für uns – denn Probleme, und diejenigen, die sie verursachen, sind hervorragende Lehrer. Sie helfen uns, uns selbst kennen zu lernen. Sie helfen uns, Weisheit zu erlangen und unsere Probleme zu überwinden. In diesem Vortrag wird Tulku Lobsang eine Methode des buddhistischen Tantrayana mit uns teilen. Wir lernen, unsere Probleme zu nutzen – um sie zu überwinden. Denn, erkennt man Probleme als Lehrer, als Medizin, an, dann ist dies der schnellste Weg, um Erleuchtung zu erlangen und Weisheit zu entwickeln.

Tulku Lobsang bietet Beratungen an. Er gibt in seiner Funktion als Arzt der tibetischen Medizin sowie als spiritueller Berater Konsultationen.

Konsultationen beginnen meistens mit einer Pulsdiagnose. Dabei werden der Zustand der Organe, das Blut und die Lebenssäfte begutachtet. Auf diese Weise können chronische Erkrankungen diagnostiziert werden. Tulku Lobsang gibt Ratschläge, um Disbalancen durch Ernährung, Bewegung und Atem- oder Meditationstechniken zu behandeln. Es ist auch möglich, Tulku Lobsang Fragen zur eigenen Praxis zu stellen.

Die Übungen des Lu Jong entstanden vor über 8000 Jahren in Tibet. Die Körperbewegungen entstammen den Traditionen des Tantrayana und Bön und basieren auf der tibetischen Medizin.

Laut tibetischer Medizin sind Krankheiten die Folge eines Ungleichgewichts der Elemente oder Lebenssäfte. Durch die Kombination von Position, Bewegung und Atmung, kann Lu Jong die Körperkanäle öffnen und fehlgeleitete Energie mobilisieren. So helfen die Übungen, die physische, mentale und energetische Ebene ins Gleichgewicht zu bringen.

Auf körperlicher Ebene bringt Lu Jong eine positive Unterstützung von Heilungsprozessen und somit eine große Hilfe in der Bekämpfung von Krankheiten. Wenn wir regelmäßig Lu Jong üben, werden wir gelenkiger, kräftiger und bekommen eine bessere Kondition.

Auf psychischer Ebene hilft Lu Jong dabei, negative Emotionen wie Hass und Gier zu überwinden, emotionales Gleichgewicht zu erreichen und unsere Energie zu steigern. Mit Hilfe von Lu Jong trainieren wir auch unseren Geist - so, dass er frei und mitfühlend wird. Und das steigert unser Wohlbefinden, unsere Körperwahrnehmung und unsere innere Sensibilität sowie die Konzentrationsfähigkeit und Vitalität.

Auf energetischer Ebene können sich durch Lu Jong Blockaden der feinstofflichen Körperkanäle lösen - und so fließt die Energie wieder richtig. Dass dies Auswirkungen auf die Gesundheit von Körper und Geist hat, ist klar: Wenn unsere Kanäle offen sind, öffnen wir ganz automatisch auch unser Herz.

Diese Form des Lu Jong stammt aus der Übertragungslinie von Tulku Lobsang. Der hohe tibetisch-buddhistische Meister brachte Lu Jong in den Westen, nachdem er viele Jahre von verschiedenen Meistern mehrerer tibetisch-buddhistischer Schulen in dieser Praxis gelehrt wurde. So war es ihm möglich, die Übungen zu sammeln und zu modifizieren, um sie den westlichen Bedürfnissen anzupassen. Das Ergebnis ist ein umfassendes Programm von Körperübungen, die sowohl Körper als auch Geist in Balance bringen. Lu Jong ist für alle Altersgruppen geeignet, unabhängig der eigenen körperlichen Möglichkeiten. Die Übungen sind einfach, doch sie können unser Leben sehr verändern.

Wir hätten gerne auf alles eine Antwort. Doch suchen wir nach diesen Antworten im Außen und lassen uns so immer weiter von uns selbst wegtragen. Dabei kennen wir eigentlich alle Antworten – wir tragen sie in uns. Um diese Antwort zu finden, brauchen wir allerdings auch die richtige Frage. Eine Frage, die groß genug ist, um uns zu unserer wahren Natur zu führen. Mit Hilfe der richtigen Fragen können wir uns selbst, unsere Buddha-Natur, Stück für Stück immer besser erkennen und so unser Leben tiefgreifend verändern und zu innerer Ruhe und Zufriedenheit gelangen.

Alle Wesen ermöglichen uns, Mitgefühl zu praktizieren, und sind daher der größte Schatz auf unserem Weg. Wir sollten ihnen zutiefst dankbar sein: Sie geben uns die Gelegenheit, unser Herz zu öffnen und unsere wahre Natur zu erwecken. „Die Acht Verse der Geistesschulung“ geben uns kraftvolle Schlüssel für unsere Öffnung und damit unser Erwachen.

Mitgefühl heißt, unseren Geist und unser Herz vollkommen für andere zu öffnen. Das Greifen nach dem Selbst schafft Trennung und Leiden. Wenn wir zu viel über uns selbst nachdenken, haben andere keinen Platz. Unser Herz verschließt sich. Mitgefühl ist der beste Weg, dies zu verändern. Tulku Lobsang erklärt diese Praxis anhand der „Acht Verse der Geistesschulung“.
Mit ihrer Hilfe schulen wir unseren Geist, zu Liebe und Verbundenheit zu gelangen und so das Greifen nach dem Selbst zu beenden. Das Greifen nach dem Selbst verschließt unser Herz, lässt unseren Geist einschlafen und schafft so großes Leid für uns und andere. Das Greifen nach dem Selbst ist der König der negativen Emotionen.

Mitgefühl ist der beste Weg, das Greifen nach dem Selbst zu beenden. Mitgefühl ist die höchste Methode zur Erweckung unseres Geistes. Mitgefühl ist sehr hilfreich, denn es öffnet uns. Wenn wir uns gegenüber allen, die leiden, vollkommen öffnen – gegenüber allen fühlenden Wesen – verstehen wir die tiefe gegenseitige Abhängigkeit, die uns alle verbindet. Die Praxis des Mitgefühls hilft uns, die wahre Natur der Existenz zu erkennen.

„Die Acht Verse der Geistesschulung” enthalten tiefe Einsichten in die Wege zur Erweiterung unseres Mitgefühls, zur Öffnung unseres Herzens und zur Erweckung unseres Geistes. Mit ihrer Hilfe schulen wir unseren Geist, vom Greifen nach dem Selbst abzulassen und zu Liebe und Verbundenheit zu gelangen. Dann müssen wir das Konzept des Selbst nicht länger verteidigen, sondern nehmen andere als größtes Geschenk auf dem Weg zu unserer Erleuchtung wahr.