Wie kann man ohne Angst sterben? Wie können wir uns auf den Tod vorbereiten? Bei uns ist das Thema Tod eines, über das man am liebsten weder spricht noch nachdenkt. Im tibetischen Buddhismus wird der Tod anders gesehen als bei uns. Eine Sicht, die uns Ruhe bringen kann.
Und genau hier setzt Tulku Lobsang, ein hoher tibetischer Meister, an: In diesem Seminar gibt er uns Möglichkeiten, uns auf die verschiedenen Phasen des Todes vorzubereiten, um sie dann bewusst zu durchlaufen. Er erzählt uns, wie der Tod im tibetischen Buddhismus gesehen wird: als große Chance.
Der Tod ist eines der wichtigsten Ereignisse in unserem Leben. Egal, wer oder was wir sind - wir alle werden sterben. Nach den buddhistischen Lehren ist der Tod eine Gelegenheit. Der Tod ist der Moment, in dem wir unserer wahren Natur begegnen, dem Geisteszustand des Klaren Lichts.
Der Tod ist eine Erfahrung von Körper und Geist. Die Elemente, aus denen unser Körper und Geist aufgebaut sind, lösen sich schrittweise, eins nach dem anderen, ineinander auf. Jede dieser Phasen ruft einen spezifischen Geisteszustand hervor.
Dies erleben wir übrigens einmal am Tag: Jedes Mal, wenn wir einschlafen, erleben wir den „kleinen Tod“. Und genau so, wie wir einschlafen, sterben wir auch. Den "kleinen Tod" des Einschlafens können wir nutzen, um uns für den großen Tod zu schulen. Und so können wir anders mit dem Thema umgehen lernen.
Wenn wir lernen, den Geisteszustand des Klaren Lichts, der im Tod auftritt, zu erkennen und darin zu verweilen, wird dies tiefgreifende Auswirkungen auf unser nächstes Leben haben. Im „Bardo“ - dem Zustand zwischen Leben und Tod - können verschiedenste Phänomene erscheinen, die unsere Emotionen hervorrufen. Es ist genau wie ein Traum: Er ist nicht wahr, aber er fühlt sich wahr an und bewirkt reale Reaktionen in uns. Wir müssen lernen, diesen Traum zu erkennen und einen ruhigen, klaren Geist zu bewahren.